Rheinpfalz-Ludwigshafen vom 08.10.2021 “Achterbahnfahrt der FG Mutterstadt”

MUTTERSTADT.Die Saison des Fußball-Bezirksligisten FG 08 Mutterstadt gleicht einer Achterbahnfahrt. Glanzvollen Auftritten stehen dürftige Vorstellungen gegenüber. Deshalb steht die FG am Sonntag, 16 Uhr, im Heimspiel gegen den ESV Ludwigshafen unter Zugzwang.

Ein Bericht von Thomas Leimert

Ein Markenzeichen der Mutterstadter ist, dass der Verein verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzt und viele Spieler schon als Kinder das schwarz-weiße Trikot getragen haben. Ein Prototyp dieser Spezies ist Simon Schneider, auch wenn er zwischenzeitlich mal für Phönix Schifferstadt in der Junioren-Regionalliga aufgelaufen ist. Der 25-Jährige ist Mutterstadter und identifiziert sich mit seinem Klub. Das derzeitige Auf und Ab erklärt er so: „Wir müssen mehr im Verbund arbeiten. Leistungen wie in der ersten Hälfte am Sonntag in Seebach werfen uns zurück. Da sind wir überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen.“Simon Schneider, der im Angriff sowohl zentral als auch auf dem Flügel einsetzbar ist, definiert sich weniger über Abschlussstärke, sondern eher über Laufbereitschaft, Einsatz, Wille und Kampfgeist. Er ist einer, der immer alles gibt. „Ich bin nicht der typische Torjäger und habe bislang nur einen Treffer erzielt“, sagt Schneider. Dass er manchmal von der Bank kommt, versteht der wuchtige Stürmer. „Der Konkurrenzkampf ist groß, wir sind in der Offensive breit aufgestellt, sodass der Trainer ein Luxusproblem hat“, erklärt Schneider. Für die vier Offensivpositionen im System der FG bieten sich acht Spieler an. Nicht umsonst hat der Tabellensechste die meisten Tore erzielt.

Spielertrainer Kevin Selzer weiß, was er an Schneider hat: „Simon läuft unglaublich viel, macht weite Wege und stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Er ist einer, der Eigeninteressen hinten anstellt, enorm wichtig und eine Stütze des Teams ist.“ Zudem sei er Mutterstadter und kenne den Verein in- und auswendig. Schneider habe eine gute Einstellung zum Sport, lasse sich nie hängen und habe große menschliche Qualitäten.

Der Angreifer hat sein Studium der Internationalen Wirtschaftsinformatik mit der Bachelorarbeit abgeschlossen. „Ich bin von der BASF übernommen worden und arbeite in einer IT-Tochtergesellschaft“, verdeutlicht Schneider. Um näher am Arbeitsplatz zu sein, zieht er nach Ludwigshafen in den Stadtteil Süd um. Sein Auto hat er verkauft, seit die Corona-Pandemie unser Leben bestimmt. „Deshalb bin ich viel mit dem Fahrrad unterwegs“, informiert Schneider. An Fitness wird es ihm auch künftig nicht fehlen. thl