Der Sportplatz am Wasserturm…. Heute entfernen wir uns nur etwas vom Fußball und stellen euch ein Wahrzeichen der Gemeinde Mutterstadt vor. Der Wasserturm, der auf vielen Fotos der Nullachter Historie in der Zeit vor dem Umzug in den Sportpark auftauchte.
Der Mutterstadter Wasserturm erbaut und am Sonntag den 21. August 1932 in Betrieb genommen.
Besonderheit des Mutterstadter Turms ist seine Bauweise als Stahlbeton-Skelett auf rechteckigem Grundriss. Acht äußere und vier inneren Stützen nehmen die eigentliche Behälter-Tragekonstruktion auf. Die bautechnisch einmalige Kombination eines rechteckigen äußeren Behälters mit einem inneren Ringbehälter ergab sich aus der Forderung des Mutterstadter Gemeinderates nach einer quadratischen Turmgestaltung.
Im Innern verbinden 180 Treppenstufen das Erdgeschoss mit der Armaturenbühne auf Balkonhöhe. Innerhalb eines schlotartigen Mantels führt von dort eine eiserne Wendeltreppe durch den inneren Wasserbehälter zur Behälterdecke.
Auf Grund der fortgeschrittenen Technik ist der Turm mittlerweile nicht mehr zwingend zur Erzeugung des Leitungsdrucks erforderlich. Mit seiner originalen technischen Einrichtung dient er heute der Vermeidung von Druckschwankungen. Als Wasserspeicher zum Ausgleich von Verbrauchsspitzen und zur Bereitstellung von Feuerlöschreserven übernimmt er ebenfalls noch wichtige Funktionen.
Im Jahre 1989 wurde der Wasserturm saniert und erhielt einen neuen Verputz. Den auffälligen künstlerischen Außenanstrich mit den zum Baukörper gut harmonierenden geometrischen Motiven gestaltete der Industriedesigner Friedrich Ernst von Garnier.
Zu besonderen Anlässen werden auch schon mal – wenn nicht gerade die Turmfalken nisten? die beiden zeittypisch expressionistischen Balkone für Besucher geöffnet, die im Nordosten und Südwesten unterhalb der Turmuhren als Abschluss über Eck geführt sind. Bei klarem Wetter hat man von dort einen umfassenden Blick über Mutterstadt, seine Gemarkung und die Umgebung vom Pfälzer- bis zum Odenwald.
Der das Ortsbild prägende Wasserturm gilt heute als weithin sichtbares Wahrzeichen der Gemeinde und kündigt dem Reisenden auf der nahen Bundesautobahn A 61 Mutterstadt schon von weitem an.
Text : Gunther Holzwarth