Rheinpfalz-Ludwigshafen vom 04.06.2021 “Franco De Simone”

Lokalsport

„Ausschließen möchte ich das nicht“

Interview: FG-Spielleiter Franco De Simone über eine Rückkehr in den Trainerjob

MUTTERSTADT. Franco De Simone (48) klopfte mit dem FV Speyer einst an die Tür zur Fußball-Oberliga. Nach zahlreichen Trainerstationen in der Region ist er mittlerweile Sportlicher Leiter für Jugend und Aktivität bei der FG 08 Mutterstadt.

Herr De Simone, nach vielen Trainerstationen sind Sie mittlerweile Sportlicher Leiter. Ist eine Rückkehr auf die Trainerbank denkbar? Ausschließen möchte ich das nicht. Trainer zu sein, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte einige Möglichkeiten wieder als Trainer einzusteigen. Meine aktuelle Aufgabe macht mir aber genauso Spaß. Das ist das Wichtigste. Du brauchst ein Projekt.

In Mutterstadt verantworten Sie den Männer- sowie den Jugendbereich. Was hat Sie dazu bewogen? Das hat sich so ergeben. Ich möchte etwas bewegen. Es macht mir riesigen Spaß etwas mit Menschen aufzubauen, die an einem Umbruch interessiert sind. In der Region wird beim FC Speyer und JFV Ganerb gute Jugendarbeit geleistet, wir wollen aber auch etwas aufbauen und eine Entwicklung sehen. Die FG 08 Mutterstadt hat großes Potenzial im Umfeld, der Verein möchte weiterkommen. Ich kann viele eigene Ideen umsetzen und mein Netzwerk nutzen.

Wie zufrieden sind Sie mit der abgebrochenen Saison im Jugendbereich? Bisher waren wir in Jugendspielgemeinschaft Muli. Wir werden jetzt eigenständig, stellen bis zur C-Jugend jeweils zwei Teams und ab der B-Jugend eine Mannschaft. Die D-Jugend hat in der Landesliga um den Aufstieg gespielt, die B-Jugend war Tabellenführer in der Kreisliga und zog ins Pokalfinale ein. Dahingehend war der Saisonabbruch sportlich gesehen ärgerlich. In der A-Jugend hatten wir Glück, da haben wir in der Landesliga gegen den Abstieg gespielt. Wir hätten aber diese Saison definitiv etwas erreichen können im Jugendbereich.

Und wie sieht es mit dem Abschneiden der ersten Garnitur aus? In der Aktivität gab es einen Neuanfang mit dem ehemaligen Oberliga-Spieler Kevin Selzer vom TuS Mechtersheim als Spielertrainer. Obwohl es seine erste Stelle ist, hat es Freude gemacht zuzuschauen, zumal es personell fast die gleiche Mannschaft wie im Vorjahr war. Zudem ist Kevin ein Top-Spieler für diese Liga. Die Trainingsbeteiligung war hoch, spielerisch haben wir uns weiterentwickelt. Die Chancenverwertung ist ein Thema, das wir angehen müssen. Wir haben einerseits eine hungrige Mannschaft, auf der anderen Seite stimmen Kameradschaft und Vereinsleben.

Was ist das Ziel für die neue Saison? Wir wollen uns grundsätzlich weiterentwickeln. Die Jugend soll mittelfristig in allen Altersklassen Landesliga spielen, irgendwann Verbandsliga. Wir brauchen engagierte Trainer, die haben wir. In der Aktivität hoffe ich, dass die Entwicklung so weitergeht. Ob wir oben mitspielen, müssen wir abwarten. Wir geben uns aber nie mit dem aktuellen Stand zufrieden.

Beeinträchtigt Corona Ihre Planung? Das Persönliche fehlt. Grundsätzlich hat sich nichts geändert, ich telefoniere und organisiere viel. Die Trainersuche in der Jugend obliegt ebenfalls mir. Wir haben uns auch im aktiven Bereich versucht zu verstärken, das ist uns gut gelungen.

Sie spielten für den FV Speyer in der Verbandsliga. Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Teamkollegen? Den einen oder anderen sehe ich mal auf dem Sportplatz, leider aber nicht so oft. Volkan Kilic und Maurice Richter sehe ich öfter. Wir treffen uns zwei- bis dreimal im Jahr.

Italien oder Deutschland – für wen schlägt Ihr Herz bei der Europameisterschaft? Ich habe beide Pässe. In der Zeit, in der ich aufgewachsen bin, gab es eine große Rivalität zwischen den beiden Nationen, das ist eigentlich schade. Im direkten Duell wäre ich für Italien. Natürlich freue ich mich auch darüber, wenn Deutschland weit kommt. Ich habe viele deutsche Tugenden. Ich glaube die Mischung ist gut.

Interview: Nico Henrich

ZUR PERSON

Franco De Simone ist in Ludwigshafen geboren und spielte in der Jugend für den MSV, den LSC und den SV Südwest. Stationen danach waren unter anderem SV Südwest, Pfeddersheim, Grünstadt und Speyer. Trainer war er zum Beispiel beim damaligen Verbandsligisten FC Arminia und TuS Altrip. De Simone ist ausgebildeter Elektro-Installateur und Feuerwehrbeamter. Er wohnt mit seiner Frau und den beiden Kinder in Limburgerhof.thl