Torjäger blüht in neuer Rolle auf

Bezirksliga intern: David Gerner von der FG 08 Mutterstadt ist noch ohne Saisontor

Rheinpfalzbericht vom 28.092022 von Thomas Leimert

 
MUTTERSTADT. Heutzutage erinnern die Rückennummern im Fußball an die hohen Zahlen, die im Eishockey gängig sind. In der Bezirksliga etwa beim ESV oder der SG Edigheim, wo es die 53, 67, 80 oder 99 gibt. Diese Modeerscheinung macht die FG 08 Mutterstadt nicht mit. Dort laufen die Spieler der Startformation in der Regel mit den Rückennummern 1 bis 11 auf. Nur Timo Gehrlein spielt auf seinen Wunsch hin mit der 17. Einen Namenszug auf dem Rücken gibt es nicht, was auch den Vorteil der Wiederverwendung hat, wenn ein Spieler den Club verlässt. Meistens geben die Nummern bei der FG 08 auch Rückschlüsse auf die Position.

Doch das ist nicht bei allen so. So trägt David Gerner weiter die 9, obwohl der Torjäger inzwischen nur noch selten im Sturmzentrum spielt. Im zuletzt praktizierten 4-1-4-1-System agiert der 30-Jährige auf der Doppelacht oder auf dem linken Flügel. „Für mich waren diese Positionen Neuland und total ungewohnt. Aber mit meiner Erfahrung weiß ich, welche Laufwege einzuschlagen sind und wie das Stellungsspiel sein muss“, sagt Gerner. Er war in früheren Jahren regelmäßig der beste Torschütze seiner Mannschaft, egal ob das beim LSC, in Fußgönheim, Maxdorf, Ruchheim oder bei Phönix Schifferstadt war. Der als Anlagenfahrer beschäftigte Linksfuß stand für Tore, galt von Jugend auf als klassischer Vollstrecker.

In dieser Spielzeit steht der Vollblutstürmer noch bei null Saisontreffern. „Das ist ungewöhnlich. Anfangs habe ich dem keine große Bedeutung beigemessen. Doch nun sind acht Spiele vorbei, und ich habe immer noch nicht getroffen. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass diese Flaute nicht an mir nagt“, räumt Gerner ein. Doch Unzufriedenheit kommt nicht auf, was sicher auch daran liegt, dass die FG noch immer ungeschlagen ist und gute Leistungen zeigt. Gerner wirkt auch deutlich mannschaftsdienlicher als vor Jahren.

Das sieht auch Marco Malizia so, der mit Kevin Selzer das Trainerduo bei den Mutterstadtern bildet: „David, der seit August 2020 bei uns ist, macht weite Wege, arbeitet nach hinten mit und hilft den jungen Spielern. Ich glaube, er hat die Positionsveränderung angenommen.“ Gerner habe eine Trainingsbeteiligung, die bei 90 Prozent liege und sei dritter Kapitän.

„Aber klar, er hat das Torjäger-Gen in sich und wird auch wieder treffen“, ergänzt Malizia. Was es für den Stürmer leichter macht, ist die gute Besetzung der Sturmmitte. „David Schinnerer ist dynamisch und wuchtig. Er trifft, macht aber auch Bälle gut fest, sodass das Mittelfeld nachrücken kann“, lobt der 30-Jährige den Kollegen, der die 11 trägt. Trotzdem wird von David Gerner eine Last abfallen, wenn er sein erstes Tor schießt. Vielleicht am Sonntag gegen Seebach.