Aufstieg bleibt ein heißes Thema

Warum B-Ligist FG 08 Mutterstadt II den starken Saisonstart nicht vergolden kann

Ein Bericht von Thomas Leimert

 
Mutterstadt. In der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Nord war die FG 08 Mutterstadt II in einer verheißungsvollen Position, als die Saison zunächst unterbrochen und später vorzeitig beendet wurde. „Wir haben nur ein Spiel verloren, gegen Spitzenreiter Niederkirchen mit einer überzeugenden Leistung 3:1 gewonnen und waren auf einem guten Weg“, sagt der Mutterstadter Trainer Marco Malizia. Sein Team war Tabellenzweiter und hatte nur zwei Zähler Rückstand auf Niederkirchen. „Den personellen Umbruch hatten wir gut hinbekommen, obwohl dies normalerweise mehr Zeit in Anspruch nimmt. Für den Rest der Runde hatten wir uns etwas ausgerechnet“, bedauert der 32 Jahre alte Übungsleiter.Für den Abbruch hat er Verständnis: „Er ist absolut nachvollziehbar. Wenn die Gastronomie und der Einzelhandel ums wirtschaftliche Überleben kämpfen, darf der Amateursport nicht klagen.“ Gleichwohl fehle der Ausgleich, die Bewegung und das Zusammentreffen mit den Spielern. „Seit Ende Oktober hatte ich mit meinen Bruder Marcel, der auch mein Spieler ist, direkten Kontakt und Co-Trainer Michele Vono zweimal gesehen. Mit den meisten Spielern läuft alles über Whats-App-Nachrichten“, schildert der Coach die aktuelle Situation. Er kalkuliert mit zwölf Wochen Vorbereitungstraining und hofft, dass der Fußball rasch in den Alltag zurückfindet. „Ich befürchte aber, dass einige Spieler dem Amateurfußball verloren gehen“, spekuliert er.

Marco Malizia spielte in der Jugend zunächst beim Ludwigshafener SC, später bei Phönix Schifferstadt. Als er bei einer Partie gegen Sandhausen im Rasen hängenblieb, verletzte er sich schwer. „Das Kreuzband war gerissen, das Innenband auch und der Meniskus beschädigt“, erinnert sich Malizia. Kaum wieder auf den Beinen, lag er nach einem Knorpelschaden am anderen Knie erneut auf Eis. Zwei Jahre später, sein Onkel Markus Rossel hatte ihn zum LSC II geholt, folgte ein weiterer Knorpelschaden. „Das war’s dann. Ich war Sportinvalide. Nach zehn bis 15 Minuten Fußball traten große Schmerzen auf“, berichtet der Sachbearbeiter bei einem Pharma-Diagnostik-Unternehmen.

Er wurde mit Anfang 20 Trainer. Zunächst kurzzeitig bei der DJK Concordia Ludwigshafen. „Ich war mit einem FCK-Fanclub auf dem Betzenberg und habe dort einen Spieler der Concordia kennengelernt, der die Verbindung zur DJK herstellte“, erklärt Malizia. Danach war er sechs Jahre lang Coach des ASV Edigheim, mit dem er 2017 in die A-Klasse aufstieg. Das war der größte Erfolg der Edigheimer seit einigen Jahrzehnten. Im zweiten Jahr danach stieg das Team allerdings wieder ab. „In Mutterstadt gefällt es mir sehr gut“, betont Malizia, der mit seiner Frau und der 20 Monate alten Tochter in Limburgerhof lebt. In der nächsten Serie − seine dritte bei der FG − will er endlich seine erste vollständige Saison mit Mutterstadt spielen. Und vielleicht klappt es ja dann im zweiten Anlauf mit dem Aufstieg.