Acht Spiele bis zur Beförderung

Klassensplitter: Marco Malizia nimmt nächste Stufe

Bericht aus der Rheinpfalz vom 22.03.2022 Von Thomas Leimert

 
MUTTERSTADT. Noch acht Spiele, dann endet für Marco Malizia, Trainer der FG 08 Mutterstadt II (Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt), ein Abschnitt in seiner sportlichen Laufbahn. Denn in der kommenden Saison übernimmt der Coach, der bislang als Chef immer selbst das Sagen hatte, eine neue Planstelle. Der 33 Jahre alte Malizia wird Co-Trainer von Kevin Selzer bei der ersten Garnitur der FG 08 in der Bezirksliga.

„Ich habe schon reingeschnuppert und stand bei den letzten vier Spielen der Hauptrunde an der Linie“, erklärt Malizia. Zehn von zwölf möglichen Punkten holte Mutterstadt in diesen Partien. „Der Austausch mit Kevin ist eng. Wir telefonieren fast täglich. Ich werde nach meiner Meinung gefragt und wir haben gemeinsam mit den Spielleitern schon die Planung für die nächste Saison vorangetrieben“, berichtet der Coach. Er sei sofort von allen akzeptiert worden, und die Arbeit mache viel Spaß. Wenn der Cheftrainer noch auf dem Feld steht, dann ist es eine gute Lösung, einen qualifizierten Mann an der Linie zu haben.

Nur sechs Spiele verloren bevor Marco Malizia seinen neuen Job annimmt, beendete er mit dem Reserveteam die Runde. „Der Modus ist für uns extrem ungünstig“, klagt der Übungsleiter. 29 Zähler fuhr Mutterstadt in der Hauptrunde ein, nur fünf können in die Aufstiegsrunde mitgenommen werden. Doch der Aufstieg ist angesichts des großen Rückstands auf Lingenfeld und Altrip kein Thema. „Die Motivation aufrecht zu erhalten ist schwierig. Wir können weder auf- noch absteigen, hatten viereinhalb Monate kein Pflichtspiel und haben jetzt nur noch acht Begegnungen auszutragen“, erklärt Malizia. Für ihn selbst sei der Schritt zur FG optimal gewesen. Er habe eine homogen Mannschaft angetroffen, mit der er in drei Jahren nur sechs von 40 Punktspielen verlor und auf einen mehr als respektablen Punkteschnitt von 2,1 kam. Die FG 08, bei der sein Bruder Marcel schon seit den C-Junioren kickt, sei ein gut geführter Verein.

Marco Malizia spielte in der Jugend beim Ludwigshafener SC, später bei Phönix Schifferstadt. Als er bei einer Partie gegen Sandhausen im Rasen hängenblieb, verletzte er sich schwer. „Das Kreuzband war gerissen, das Innenband auch und der Meniskus beschädigt“, erinnert sich Malizia. Kaum wieder auf den Beinen, lag er nach einem Knorpelschaden am anderen Knie erneut auf Eis. Zwei Jahre später, sein Onkel Markus Rossel hatte ihn inzwischen zum LSC II geholt, folgte ein weiterer Knorpelschaden. „Das war es dann. Ich war Sportinvalide. Nach zehn bis 15 Minuten Fußball traten große Schmerzen auf“, erläutert der Sachbearbeiter bei einem Pharma-Diagnostik-Unternehmen.

Er wurde mit Anfang 20 Trainer. Zuerst kurz bei der DJK Concordia Ludwigshafen. „Ich war mit einem FCK-Fanclub auf dem Betzenberg und habe dort einen Spieler der Concordia kennengelernt, der die Verbindung zur DJK herstellte“, erklärt Malizia. Danach war er sechs Jahre lang Coach des ASV Edigheim, mit dem er 2017 in die A-Klasse aufstieg. Das war der größte Erfolg der Edigheimer seit einigen Jahrzehnten. Im zweiten Jahr danach stieg das Team allerdings wieder ab. Mit seiner Frau und der zweijährigen Tochter wohnt Malizia in Limburgerhof. Bei der FG ist er seit drei Jahren. Die Chancen, dass erstmals in dieser Zeit eine Saison zu Ende geführt wird, sind groß wie nie zuvor. Es wäre ein schöner Abschluss.